Studie «Erst agil, dann fragil»

Studie «Erst agil, dann fragil»

Damit überhaupt klar wird, wer zur vulnerablen Gruppe gehört, bedarf es einer begrifflichen Klärung. Vulnerabilität, auch als «Verletzlichkeit» bezeichnet, wird in der Medizin verwendet, um die Anfälligkeit für bestimmte Erkrankungen zu beschreiben. In der Studie von Pro Senectute Schweiz «erst agil, dann fragil» wird der Begriff jedoch weiter gefasst (Gasser, Knöpfel, & Seifert, 2015, S. 44). Er umfasst nicht nur die körperliche und psychische Verletzlichkeit, sondern auch die ökonomische und soziale Verletzlichkeit einer Person.

Die Studie kategorisiert die Lebensumstände in vier Dimensionen:

  1. Prekäre finanzielle Situation (wenig ökonomisches Kapital)
  2. Fehlende unterstützende Beziehungen (wenig soziales Kapital)
  3. Geringes Bildungsniveau, fehlende kulturelle Kompetenzen und kaum förderliche Bewältigungsstrategien (wenig kulturelles Kapital)
  4. Starke körperliche Einschränkungen (wenig Körperkapital)

Diese Dimensionen stellen Ursachen für schwierige Lebenslagen dar, die sich gegenseitig kumulieren können. Laut der Studie muss die Behebung von Vulnerabilität mit einer Stärkung vorhandener Kapitalformen und der Kompensation von Lücken bei einer Kapitalform durch eine andere einhergehen.

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